PROLAKTINOM

Das Prolaktinom ist das häufigste der hormonaktiven Hypophysentumore (auch "Hypophyenadenome" genannt). Man unterscheidet (wie auch bei allen anderen Hypophysenadenomen) zwischen einem Mikroadenom (Durchmesser bis 10 mm, Mikroprolaktinom) und einem Makroadenom (Makroprolaktinom Durchmesser > 10 mm).

 

Bei der Frau kommt es relativ frühzeitig zu deutlichen Zyklusstörungen, später dann zum Ausbleiben der Monatsblutung, weswegen uner anderem dann Prolaktin im Blut bestimmt wird, bei erhöhten Werten wird eine Kernspintomographie des Kopfes bzw. der Hypophyse durchgeführt (MRT Sella). Bei höheren Prolaktinkonzentrationen kann es auch zu einer Absonderung aus der bzw. den Brustdrüsen ("Galaktorrhoe") kommen. Zur erweiterten Diagnostik durch einen Endokrinologen gehört wie bei allen anderen Erkrankungen der Hypophyse/Hirnanhangsdrüse auch die Abklärung der weiteren Hypophysenfunktionen  ("Hypophysenachsen"), damit erkannt werden kann, ob eventuell auch eine Unterfunktion einer anderen Achse (durch Druck des Adenoms auf diese Zellen) vorliegt.

Beim Mann wird die Diagnose in der Regel erst später gestellt, da es bei ihm keine Frühzeichen (wie die Zyklusstörungen bei der Frau) gibt; daher sind in der Regel bei Männern die erstmalig gemessene nPRolaktionspiegel höher und die Adenome ggfs. größer.

 

Ein wichtiges Merkmal ist die nachlassende Potenz mit Störung der Libido und der Erektionsfähigkeit, die durch die häufig aufgetretene Störung der gonadotropen Achse bedingt ist, die nachfolgend zu einem sekundären (d.h. nicht durch einen Hodenschaden/primär bedingten) Hpyogonadismus führt.

 

Die Therapie beschränkt sich auf eine medikamentöse Behandlung mti einem sog. Dopaminagonisten. Seltener wird eine operative Adnomentfernung durchgeführt.

 

© GLANDULA - erschienen Heft 2-12 Nr. 35. www.glandula-online.de